Sie befinden Sich hier: 
Rechtstipp
3 min
13.10.2025

Behörde ordnet MPU an - wann rechtliche Unterstützung sinnvoll ist

Symbolbild MPU Beitrag

Die Folgen einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) können für Autofahrer schnell zu einem rechtlichen Risiko werden – insbesondere nach Unfällen unter dem Einfluss von Substanzen. Ob dazu eine Strafbarkeit droht, wie sich die MPU auf Versicherungsansprüche auswirkt oder welche Schritte sinnvoll sind, hängt oft von der individuellen Situation ab.

Praxisbeispiel: MPU nach Unfall unter Medikamenteneinfluss

Eine erfahrene Kraftfahrerin verursachte beim Ausparken einen Unfall. Die Polizei bemerkte, dass sie verwirrt wirkte und nicht vollständig ansprechbar war. Später gab sie an, seit Jahren Medikamente gegen Depressionen einzunehmen – teilweise in hoher Dosierung. Ein ärztliches Gutachten bestätigte zwar ihre grundsätzliche Fahrtüchtigkeit, wies jedoch auf kognitive Einschränkungen hin (vgl. Beschl. v. 02.06.2025, Az. 11 CE 25.519).

Straf- und zivilrechtliche Bedeutung der MPU

Die Anordnung einer MPU hat nicht nur verkehrs- und verwaltungsrechtliche Aspekte, sondern kann auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

  • Strafrecht: Die MPU hängt oft mit Straftaten zusammen (§ 316 StGB Trunkenheit im Verkehr, § 315c StGB gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr). Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit Unfällen unter Einfluss von Substanzen relevant.
  • Zivilrecht: Die MPU wirkt nicht direkt auf die Schadensregulierung nach einem Unfall aus. Sie dient der Überprüfung der Fahrtauglichkeit im Verkehrsrecht. Das Geschehen, das zur Anordnung geführt hat, kann sich allerdings auf Versicherungsansprüche auswirken.

Gesetzliche Grundlage der MPU

Die MPU ist in § 2 Abs. 2 Satz 1 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) geregelt. Sie kann angeordnet werden, wenn Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen beste-hen, etwa durch:

  • Alkohol- oder Drogenkonsum
  • erhebliche Verkehrsverstöße
  • zu viele Punkte im Straßenverkehrsregister
  • gesundheitliche Einschränkungen oder Medikamenteneinnahme

Ziel der MPU als solche ist es also, die Fahrereignung objektiv zu prüfen und Risiken im Straßenverkehr zu minimieren.

Praxistipp direkt vom Fachanwalt

Die Anordnung einer MPU kann im Einzelfall verschiedene Folgen nach sich ziehen und endet nicht bloß mit dem Gutachten. Wie sollte ich mich daher verhalten?

  • Nicht ignorieren: Wer eine MPU-Anordnung erhält, sollte die Untersuchung damit in Verbindung stehende Rechtsfragen ernst nehmen.
  • Vorbereitung ist entscheidend: Ärztliche Unterlagen, Therapienachweise oder Verhaltenstraining erhöhen die Erfolgschancen.
  • Frühzeitige rechtliche Beratung: Besonders nach einem Unfall (unter Einfluss von Substanzen) können strafrechtliche

Ihre Ansprechpartner bei verkehrs- und strafrechtlichen Fragen in Wuppertal

Haben Sie eine MPU-Anordnung erhalten und sehen sich verkehrs- oder strafrechtlichen Konsequenzen konfrontiert? Unsere erfahrene Rechtsanwältin und Fachanwältin für Verkehrsrecht, Charleen Pfohl, sowie unsere Fachanwälte für Strafrecht, Daniel Junker und Anna-Sophie Böttcher, prüfen Ihre Situation kompetent, lösungsorientiert und vertraulich. Kontaktieren Sie uns über unsere unverbindliche Online-Beratung oder telefonisch (0202 245 67 0), um Ihren Fall zu schildern.

Sie haben Fragen?

Stellen Sie mir Ihren Fall unverbindlich vor.

Daniel Junker
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Strafrecht

Veröffentlichungen
Nachrichten & Rechtstipps

Rechtstipp
Mietminderung bei Schimmel – was mieter wissen sollten
Rechtstipp
Mieterhöhung nach Modernisierung – Grenzen und Pflichten des Vermieters
Rechtstipp
3 min
Haustiere in der Mietwohnung: Darf der Vermieter Hund oder Katze verbieten?
Rechtstipp
Abfindung – (wann) besteht ein Anspruch?